CAHIERS DE DOLÉANCES / BESCHWERDEHEFTE

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23. November – 22. Dezember 2024

 

Ein Ausstellungsprojekt von Peter Rippl.

Der Mensch als Maßstab städtischer Veränderung. Eine Aufforderung zur Beteiligung.

Gezeigt werden 30 Portraits von Bürger:innen aus Chemnitz, denen jeweils selbstgewählte Schlüsselbegriffe zugeordnet sind. Diese Begriffe, die mal assoziativ, mal poetisch sind, wirken auf verschiedenen Ebenen und formulieren direkte oder indirekte Forderungen an Politik und Gesellschaft. Trotz ihrer komprimierten Form machen sie weitreichende Geschichten sichtbar – Geschichten über Menschen, ihre Identität und ihre Beziehung zum Raum, in dem sie leben. Die Ausstellung lädt die Besucher:innen dazu ein, diese Sichtbarmachung des menschlichen Maßstabs aktiv weiterzudenken. Ziel ist es, alle Menschen in den Prozess der Gestaltung ihrer städtischen und sozialen Umwelt einzubeziehen.

Vor Ort können an einer Mitmach-Station Selbstportraits mit einem ausgewählten Begriff gemacht und ausgedruckt werden. Die Fotografien werden dann Teil der Ausstellung.

Das Projekt “Cahiers de Doléances” wurde 2021 in der italienischen Industriestadt Taranto begonnen. Die Fortführung des Projekts in Chemnitz und Offenbach am Main wurde von der Stiftung Kulturfonds/Neustart Kultur unterstützt. 

Künstlerisches Statement: 

Künstlerische Prozesse sind eng mit der Konstruktion von Hoffnung verbunden.

Hoffnung entsteht durch Machen.

Machen gründet sich auf der Veränderbarkeit der Situation. 

Noch ist die Zukunft unserer Städte offen. In der Anonymität der modernen Stadt ist uns der Sinn für Gemeinschaft verloren gegangen. In unserer Einsamkeit und Passivität haben wir das Bewusstsein für das Politische verlernt. Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht aber nur durch Teilhabe und Selbstwirksamkeit. Eine lebenswerte Stadt kann also nur entstehen, wenn sie von uns mitgestaltet werden kann. Deswegen müssen wir die Verantwortung übernehmen und die Stadt von unseren Bedürfnissen her definieren. 

Wenn gesellschaftliche Transformation ein fortlaufender Prozess ist, so haben wir auch immer die Chance, unsere Geschichte(n) und deren Inhalte mitzuschreiben. Dieses Mitformulieren der eigenen Geschichte ist gut für unsere Gesundheit, notwendig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und wichtig für das Vertrauen in politische Prozesse. 

 

Über den Künstler:

Peter Rippl, Dokumentarist, Künstler und Autor lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Neben der Ausstellungstätigkeit, haben viele seiner Dokumentarfilme nationale und internationale Beachtung gefunden. Wie der 1999 mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnete Film ‚Winterspruch-Arbeit für Eisler‘. ‚Keine Angst, kein Vertrauen, um nichts bitten‘ (2013) nominiert zum Russischen Dokumentarfilmpreis ‚bester Kinodokumentarfilm‘. 2018 wurde der prämierte Dokumentarfilm ‚A Gravame -Maria und die Mütter von Tamburi‘ zum Deutschen Dokumentarfilmpreis nominiert.

 

 

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