Vom 1. August bis 1. September verbinden sich in einer interaktive Rauminstallation verschiedener Chemnitzer Kollektive differente Herangehensweisen zur öffentlichen Raumnutzung und dessen Gestaltungsmöglichkeiten.
Im Juli hat sich bereits das Kollektiv Karl-macht-Stadt unteranderem mit dem urban gardening Projekt Nachhall e.V. zusammengetan und sich im Format der Frei(t)raumfabrik in verschiedenen öffentlichen Workshops im Chemnitz Open Space und Stadtspaziergängen dem Thema genähert. Dabei entstand in Zusammenarbeit mit Besucher*innen eine Sammlung von Wünschen für die Umgestaltung der Freiräume der Stadt Chemnitz.
In der auf Teilhabe ausgerichteten folgenden gleichnamigen raumgreifenden Installation widmet sich Karl-macht-Stadt dem Potenzial des öffentlichen Raumes und dessen Gestaltungsmöglichkeiten und verknüpft die gesammelten Stimmen von Bewohner*innen für die Umgestaltung der Freiräume der Stadt Chemnitz in die Ausstellung ein. Ergänzt werden sie durch praktische Beispiele bereits umgesetzter innovativer Idee in anderen Städten.
Die Installation kann durch die Besuchenden der Ausstellung während der gesamten Ausstellungsdauer ergänzt und kommentiert werden.
Dafür setzt sich ebenfalls der Verein Bordsteinlobbey e.V. ein. Die hier mit ihrer Videoinstallation Freiraum GmbH mit repräsentiert sind. Sie stellen sich Fragen, wie: “ Ist Frei-Raum ein Ort an dem ich wirklich frei bin? Ist Freiraum ein leerer Ort? Lädt er zum gestalten ein? Oder bleibt er leer für die Ruhe und Freiheit, die ich brauche? Was mache ich im Freiraum? Was mit Ihm? Wem gehört er eigentlich? Und wann und wo finde ich ihn?
Ausgerüstet mit einem Einkaufswagen voller Dinge, Schildern und einem Megaphon waren sie unterwegs und wollten mit Menschen gemeinsam ausprobieren was passiert, wenn man einen freien Raum umwidmet, ihm eine neue Bedeutung gibt. Reicht ein Wort, eine Handlung ein Fußball, ein
Buch, Musik, um einen Nicht-Ort zum Ort zu machen? Wie viel oder wie wenig Energie bedarf es sich Freifraum anzueignen? Welches Bild von
Freiraum haben wir in unseren Köpfen?“
Die Ergebnisse dieser performativen Aktion werden in der Ausstellung in Form einer Installation reflektiert und werden ergänzt durch eine Performance zur Eröffnung.
Die Ausstellung setzt sich im Aussenraum vor dem Chemnitz Open Space fort und wird direkt als Spiegel für eigene Gestaltungsmöglichkeiten des urbanen Raumes genutzt. Hier können sich ebenfalls die Besuchenden mit einbringen. Dank der Pflanzen- und Know-howspenden des Saatgutgartens Nachhall e.V. Chemnitz, befinden sich hier Hochbeete, die stetig ergänzt werden können.
Das aus dem vorhergegangenen Workshop, am 28.07.2019 entstandene Geodom aus recycelten Materialien soll ebenfalls zur aktiven Nutzung für Besuchende als Verweil-, Diskussionsort im öffentlichen Raum einladen und beispielhaft als eine reversible Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeit für öffentliche Räume dienen.
Der Titel der Ausstellung Frei(t)raumfabrik ist nicht nur Name, sondern somit auch Programm und hofft auf eine aktive Teilnahme innerhalb der geplanten Diskussions- und Beteiligungsformate, da die Themen der folgenden Stadtgestaltung und Umweltproblematik in Chemnitz eine aktuelle Rolle einnehmen.