Zur Wiedereröffnung des Chemnitz Open Space werden Werke von sieben Künstler:innen aus der Ukraine, Österreich und Deutschland präsentiert. Auf vielschichtige und nahbare Weise äußern sich diese zum Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sie reflektieren auch die Geschichte eines Landes, in dem nicht nur das imperialistische Streben Russlands, sondern auch die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart hinein spürbare Wunden hinterlassen haben.

Im Fokus der Ausstellung steht dabei die Frage, ob und wie Krieg und das damit verbundene menschliche Leid für andere übersetzt und fassbar gemacht werden kann. Die Abbilder von Gewalt und Zerstörung der medialen Berichterstattung werden deshalb bewusst umgangen. An diese Stelle treten abstrahierte Eindrücke, die dem Imaginären Raum bieten. Nicht nur in den künstlerischen Arbeiten, auch innerhalb der Werkbeschreibungen kommen die Künstler:innen aus persönlicher Perspektive zu Wort, um eine unmittelbare Verbindung zum Publikum aufzubauen. Auf diese Weise können Resonanzen entstehen, Dialoge zwischen den Künstler:innen und den Besucher:innen, die den Krieg von einem hierzulande abstrakt verhandelten politischen Thema auf eine zwischenmenschliche Ebene rücken. Die gezeigten Arbeiten lassen sich als Reflexionsflächen betrachten, die das Imaginieren des Nicht-Sichtbaren und Nicht-Greifbaren ermöglichen und dadurch einen Zugang zu einem empathischen und tieferen Verständnis für die Menschen der Ukraine anbieten wollen.

Mit Werken von Olena Kurzel, Yana Kononova, Oleksandr Naselenko, Anna Scherbyna, Nastia Sopilnyk, Clemens von Wedemeyer, Christina Werner.

Kuratiert von Elza Gubanova, Leon Seidel und Frédéric Bußmann